
In den ersten Bundesländern haben Fitness-Studios, Thermalbädern und Saunen bereits wieder geöffnet oder bereiten sich auf die Wiedereröffnung vor. Obwohl viele Saunaliebhaber es kaum erwarten können, stellt sich natürlich auch die Frage nach den gesundheitlichen Aspekten: Kann ich mich in der Sauna mit Corona anstecken? Bin ich im Schwimmbad vor Corona geschützt? Für beides gibt es Entwarnung – doch allzu leichtfertig sollte niemand mit dem Thema Corona umgehen.
Coronavirus im Wasser: Keine Chance
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. hat für Schwimmbäder Entwarnung gegeben. Sie schreibt auf ihrer Website: "Alle vorliegenden Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Viren durch das Chlor sicher abgetötet werden". Dies gilt natürlich auch für die Badebereiche der Thermalbäder. Allerdings gelten überall die gleichen Abstandsregeln wie auch sonst im öffentlichen Raum, d.h. Badegäste müssen mindestens 1,5 Meter Abstand voneinander halten.
In den oft kleinen Abkühlpools der Saunalandschaften und in Whirlpools dürfte dies kaum machbar sein. Das Gleiche gilt für die Liegebereiche, die Umkleiden und die Duschräume. Während Details noch nicht klar sind, müssen Badegäste in Thermal- und Schwimmbädern mit begrenzten Gästezahlen rechnen. Dies bedeutet auch: Nicht einfach hinfahren, in der Hoffnung reinzukommen, sondern vorab einen der begehrten Plätze online reservieren.
Coronavirus in der Sauna: Unsicher
Mittlerweile ist bekannt, dass das Virus vor allem über eine Tröpfcheninfektion übertragen wird. In geschlossenen Räumen können die Aerosole längere Zeit in der Luft bleiben. Allerdings können Viren warme Luft nur sehr schwer vertragen. Schon bei 50-60 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit verlieren sie ihre Kraft und können niemanden mehr infizieren. Die bedeutet gerade für Saunen mit hohen Temperaturen um 80-90 Grad, Aufgüsse und Dampfbäder eine hohe Sicherheit.
Weniger sicher sind Saunen mit niedrigeren Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit, da hier durchaus einige Viren überleben können. Eine Aufenthaltsdauer von 15 Minuten kann im Ernstfall ausreichend sein, eine relativ hohe Virenlast einzuatmen. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte die Sauna derzeit besser noch vermeiden.
Daneben ist natürlich zu beachten, dass sich Saunagäste nicht ausschließlich in der Sauna selbst aufhalten, sondern auch im Ruheraum, in den Umkleidekabinen und in anderen Bereichen. Hier ist noch stärker als in der Sauna selbst auf das Abstandsgebot von 1,5 Meter zu achten.
Größtmögliche Hygiene walten lassen

Saunen, Fitness-Studios und Schwimmbäder sind dazu aufgerufen, alle Räume häufig zu desinfizieren. Dazu kann jeder Saunagast selbst zur Hygiene beitragen und vor dem Betreten der Innenräume gründlich duschen. Auf die in vielen Saunen angebrachten Duschgelspender und bereitliegenden Haartrockner sollte verzichtet (falls sie nicht ohnehin schon entfernt wurden) und lieber alles von zu Hause mitgebracht werden.
Sinnvoll ist es außerdem, nicht nur die benutzten Hand- und Saunatücher und den Bademantel zu Hause sofort heiß zu waschen, sondern auch die Badeschuhe und die Saunatasche mit Wasser und Seife abzuschrubben. Eine gute Saunatasche aus robusten Kunstfasern hält das mühelos aus.
Daneben gelten natürlich die allgemeinen Regeln: Wer unter Fieber oder einer Erkrankung der Atemwege leidet, sollte grundsätzlich nicht in die Sauna gehen und seine Viren dort verteilen. Dies galt schon immer für normale Erkältungsviren und gilt während der Corona-Pandemie noch viel mehr.
Sollte sich aus welchem Grund auch immer, z.B. Brotkrümel in der Kehle, ein Hustenanfall anbahnen, ist es aktuell sinnvoll und rücksichtsvoll, die Sauna sofort zu verlassen und in einer ruhigen Ecke abzuhusten. Es kann die Situation zudem schnell entschärfen, anderen Besuchern eine entsprechende Erklärung zu liefern und ihnen so die Sorge zu nehmen.
Tipp: Einige weiterführende Informationen hält der Deutsche Sauna-Bund e.V. bereit.