
Immer mehr Kontaktlinsenträger im Land
Deutschland wird immer blinder: So salopp lassen sich die Statistiken der letzten Jahre zusammenfassen. Rund ein Viertel der Deutschen trägt mittlerweile regelmäßig eine Brille (25,23%), ein weiteres Fünftel (19,37%) zumindest gelegentlich eine Brille. Dazu kommen noch einmal 3,53% Kontaktlinsenträger.
Vor allem jüngere Menschen ziehen Kontaktlinsen vor – teilweise aus reiner Eitelkeit und teilweise aus Bequemlichkeit. So stören Kontaktlinsen vor allem bei sportlichen Aktivitäten weit weniger als die Brille. Doch spätestens wenn nach dem schweißtreibenden Workout noch ein Saunagang geplant ist, stehen sie vor der Frage: Kontaktlinsen mit in die Sauna nehmen oder lieber vorher ausziehen?
Trockene Augen
Gegenüber Brillen haben Kontaktlinsen in der Sauna zwei große Vorteile: Zum einen beschlagen sie nicht, so dass der Blick nicht getrübt wird. Zum anderen können sie nicht erhitzen, wie so manches Brillengestell, das zur schmerzhaften Angelegenheit wird. Die meisten Brillenträger legen die Brille darum vor dem Eingang ab und akzeptieren, dass sie die Sauna nur verschwommen sehen. Kontaktlinsen können problemlos mit in den Innenraum genommen werden.
Allerdings haben sie einen Nachteil: Normalerweise "schwimmen" sie auf der Tränenflüssigkeit, die eine Schutzschicht über dem Auge bildet. Allerdings verdunstet in der Sauna nicht nur der Schweiß auf der Haut, sondern auch diese Tränenflüssigkeit. Die Augen trocknen aus und die Kontaktlinsen fühlen sich wie ein Fremdkörper im Auge an. Manche behelfen sich durch häufiges Blinzeln, das die neu gebildete Tränenflüssigkeit besser verteilt, aber so richtige Entspannung will dabei nicht aufkommen.
Problematische Hygiene

Ein weiteres Problem für Kontaktlinsenträger: Beim Abduschen oder beim Sprung in ein kaltes Schwimmbecken kommen die Kontaktlinsen mit Wasser in Kontakt und damit auch mit den Keimen, die sich im Wasser tummeln. Im schlimmsten Fall können sich Keime unter den Kontaktlinsen ablagern und prächtig vermehren. Dadurch drohen schmerzhafte Infektionen.
Zwei Möglichkeiten der Gefahrenreduzierung gibt es: Die einfache Möglichkeit ist das Schließen der Augen beim Duschen, damit erst gar kein Wasser hineingelangen kann. Beim Sprung in ein Tauchbecken oder Schwimmbecken wird eine Schwimmbrille übergezogen. Die Kontaktlinsen selbst müssen zu Hause sorgfältig desinfiziert werden.
Noch besser ist es jedoch, Einmalkontaktlinsen zu tragen und diese sofort nach dem Saunabesuch zu entsorgen. Silikon-Hydrogel-Tageslinsen sind ideal, da sie durchlässiger als klassische Hydrogellinsen sind. So gelangt mehr Sauerstoff an die Augen und die Netzhaut wird auch in einer heiß-trockenen Sauna ausreichend befeuchtet.
Fazit: Die Brille ist die bessere Wahl
Die meisten Kontaktlinsenträger haben eine Ersatzbrille zu Hause, die sie im Notfall anziehen können. Für einen gemütlichen Besuch im Thermalbad oder in einer Sauna ist sie die bessere Wahl. Wer vorher noch im Fitness-Studio powern oder eine Joggingrunde laufen will, steckt das Brillenetui einfach in ein Fach der großen Saunatasche, wo es separat und gut geschützt aufbewahrt wird. Vor dem Gang in den Saunabereich werden die beim Sport getragenen Kontaktlinsen dann einfach gegen die Brille getauscht und schon steht der Entspannung nichts mehr im Weg.
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